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Was passiert, wenn das Fundament bei einem Bauwerk nicht tragfähig ist, das kann man jederzeit beim schiefen Turm von Pisa sehen. Solche Dinge geschehen immer dann, wenn die Grundlage eines Gebäudes nicht fest genug ist. Möglicherweise liegt die Bodenplatte auf schlechtem Erdreich. Oder vielleicht führt Feuchtigkeit dazu, dass die Stabilität mit der Zeit nicht mehr ausreicht. In solchen Fällen ist eine Abdichtung erforderlich. Allerdings gibt es unterschiedliche Sorten und man muss so einiges dabei beachten. Wir befassen und heute ausgiebig mit den unterschiedlichen Varianten und ihren jeweiligen Vorzügen und Problemen.

Was ist ein Fundament?

Wird ein Gebäude auf einem Grundstück errichtet, dann ist die Basis dafür immer ein starkes Fundament. Dabei handelt es sich um eine Art Bodenplatte, die aus Beton gegossen wird. Die Bodenplatte wird immer erforderlich, egal ob sich darüber ein Keller befinden wird oder nicht. Sie ist nötig, damit das Gewicht der Wände und vom Mauerwerk einen stabilen Stand haben. Einen Stand, bei dem das darunterliegende Erdreich sich nicht verformt oder bewegt.

Ingenieure und Experten aus der Bauwirtschaft können genau berechnen, wie dick die Bodenplatte sein muss, um ausreichend Halt zu bieten. Zudem muss sie immer tiefer liegen, je größer das Gebäude ist.

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Der größte Feind einer solchen Bodenplatte sind Erosionen im Erdreich bzw. zu weicher Untergrund. Wird dies bei Baubeginn festgestellt, werden als Stützen zusätzliche Pfähle in den Boden geschlagen. Sie sind so lang, dass sie stabilere Gesteinsschichten erreichen. Sie stützen die Bodenplatte dann von unten.

Sollte jedoch Wasser und Feuchtigkeit das Problem sein, dann muss es dort im Idealfall dauerhaft entfernt werden. Zudem werden Maßnahmen ergriffen gegen sich auftauendes Sickerwasser. Dieses würde die Erde unter der Bodenplatte negativ beeinflussen. Ebenso könnte es die Wände durchdringen. Feuchte Keller bzw. erodierendes Mauerwerk wäre die Folge. Aus diesem Grund werden zusätzliche Abdichtungen erstellt. Sie sollen derartige Probleme verhindern. Dabei stellen sich vor allem folgende Fragen:

  • Ist es ein neues Gebäude oder ein bestehendes?
  • Gibt es einen Keller oder gibt es keinen Keller?

Je nach Ausgangslage, müssen unterschiedliche Techniken beim Abdichten eigesetzt werden.

Abdichtung von Bodenplatten auf dem Bau – wie funktioniert es?

Eine Abdichtung ist in der Bauwirtschaft grundsätzlich eine Vorrichtung, die das Eindringen oder Austreten von Wasser bzw. Feuchtigkeit verhindern soll. Dafür gibt es unterschiedliche Methoden, die je nach Situation eingesetzt werden.

Abdichten von neuen Bauwerken

Am einfachsten geht die Sache bei neuen Bauwerken. Beim Ausheben der Baugrube ist sofort zu erkennen, ob dort Wasser oder besonders hohe Feuchtigkeit auftritt. Ist das der Fall, dann wird unter der Bodenplatte eine Trocknungsschicht verlegt. Sie besteht vor allem aus Schotter mit der Körnung 16/32. Je nach Boden muss die Dicke und die Dichte verstärkt werden. Zum Beispiel dann, wenn Lehm oder Ton den Untergrund bildet. Mit solchen Kieselsteinen wird sichergestellt, dass die Bodenplatte stabil liegen kann. Zudem kann Wasser zwischen den Steinen abfließen oder versickern. Damit auch in Zukunft nichts an die Bodenplatte gelangt, wird über dem Kies eine riesige Plastikfolie verlegt. Sie muss komplett wasserdicht sein. Erst auf diese Unterlage werden die Stahl-Gerüste verlegt, in die das Beton für die Bodenplatte gegossen wird. Ist der Grundwasserpegel überdurchschnittlich hoch und übt Druck nach oben aus, dann kann es sein, dass eine wasserdichte Betonkellerwanne installiert wird, die per Wasserpumpe Flüssigkeit ableitet.

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Liegt neben dem Neubau ein Altbau, dessen Grundplatte weniger tief nach unten verlegt wurde, dann muss an der Seitenwand der Grube eine sogenannte Unterfangung errichtet werden. Hierfür stehen ebenfalls mehrere Methoden zur Verfügung. Damit soll verhindert werden, dass beim Nachbargebäude Erde unter der Platte in die Grube hineinrutscht und so die Stabilität verlorengeht. Macht man das nicht, können Teile der Wände am Nachbarhaus absinken und es kommt zu Brüchen außen an der Wand.

Abdichten von bestehenden Bauwerken

Bei bereits bestehenden Objekten ist ein nachträgliches Abdichten nur noch schwerer möglich. Ist ein Keller vorhanden, dann ist es möglich die Grundplatte aufzubohren und Injektionen in die unteren Bodenschichten durchzuführen. Sie wirken vor allem als Abdichtung gegen leichten Feuchtigkeitsbefall.

Sollte genügend Platz von außen her vorhanden sein, dann lässt sich noch eine Perimeterdämmung installieren. Um die Außenwand vom Keller herum wird dann noch im Nachhinein eine Art Schutzschicht gebaut. Sie verhindert vor allem das Eindringen an der Seite, wirkt aber nicht so gut gegen aufsteigendes Grundwasser.

Abdichtung von Bauwerken ohne Keller

Normalerweise ist der Keller nicht nur ein Ort, um die Heizung oder ein Lager unterzubringen. Dieser Bereich wird meist deswegen nicht bewohnt, weil er eine Art Puffer zwischen der Erde und dem Gebäude darstellt. Ist ein Objekt nicht unterkellert, dann übernimmt die Grundplatte die Funktion jegliche aufsteigende Feuchtigkeit abzuschirmen. Sie befindet sich dann in permanenter Berührung mit dem Boden und muss das alles über Jahrzehnte aushalten. Zudem hat sie eine Dämmfunktion gegen die Kälte. Besondere Baumaßnahmen sind in dem Fall erforderlich.

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In erster Linie beginnt die Abdichtung mit einer Schicht, die kapillarbrechende Eigenschaften mit sich bringt. Sie sorgt dafür, dass sich keine Tropfen anlagern, sondern dass jegliche Wasseransammlung gut verteilt wird. Um die Grundplatte herum wird eine Kieselschicht verlegt und eine Drainage angeschlossen. So wird Sickerwasser in die vorgesehenen Abläufe umgeleitet.

Im zweiten Schritt erfolgt die Installation der Wärmedämmung. Sie wird häufig unter der Betonplatte gelegt. Dadurch ist sie den Kräften im Boden frei ausgesetzt. Aus diesem Grund muss ein Material gewählt werden, welches auf keinen Fall verrottet. Es darf nicht biologisch abbaubar oder wasserlöslich sein. Zudem darf es auch sonst mit keiner der üblichen Chemikalien in der Umwelt eine Reaktion bilden. Alternativ dazu kann man sie auch über der Bodenplatte einbinden. Dann kann das Material einfacher gewählt werden.

Gibt es eine große Menge an regelmäßiger Feuchtigkeitsbelastung, dann kann das Prinzip der weißen Wanne auch bei Häusern ohne Keller zum Einsatz kommen. Es ist jedoch deutlich aufwändiger als bei unterkellerten Häusern. Denn in dem Fall müssen die Dichtungsbänder und die Hauswand miteinander fachgerecht verbunden werden. Nicht gerade preiswert dieser Vorgang. Zudem empfiehlt es sich einen besonderen Beton zu verwenden. Es gibt Mischungen, die gelten als absolut wasserundurchlässig. Sie kosten etwas mehr, aber dafür ist ihre Resistenz gegen Nässe besonders hoch ausgebildet.

Kosten senken für die Abdichtung

Grundplatten für Gebäude sind nicht günstig, egal ob mit Keller oder ohne. Beim Bau von privaten Häusern ist es jedoch möglich einige Einsparungen zu erzielen. Vor allem dann, wenn Sie handwerklich begabt sind und zahlreiche Vorleistungen von allein erbringen. In dem Fall werden Sie gleichzeitig deutlich billiger ans Material gelangen. Denn normalerweise bekommen Handwerker und Baufirmen dafür große Provisionen, so dass sie möglichst teure Stoffe verkaufen. Ausrüstung und Baumaschinen können Sie sich bei entsprechenden Firmen mieten. Wenn die Grundlage aus eigener Hand geschaffen ist, dann werden dort vier- bis fünfstellige Beträge eingespart. Allerdings sollten Sie sich nur an diese Tätigkeit heranwagen, wenn entsprechende Kenntnisse vorhanden sind. Zum einen deshalb, weil es gesetzliche Bauvorschriften einzuhalten gilt. Und zum anderen, weil die Sicherheit und der Energiebedarf in der Zukunft in hohem Maße von der Qualität der Arbeit abhängen.